Nachhaltige Digitalwirtschaft und was wir darunter verstehen.

Wir möchten mit unserer Arbeit einen möglichst großen gesellschaftlichen Nutzen stiften. monamu ist aus diesem Gedanken heraus entwickelt worden. Von der Nutzer:innen zentrierten Entwicklung über den Funktionsumfang bis hin zum Geschäftsmodell. Und wir finden, es ist gerade dadurch in vieler Hinsicht ein besseres Produkt geworden.

Ein solidarisches Geschäftsmodell.

Dass monamu günstig ist und dennoch eine hohe Qualität und Funktionsreichtum bietet, beruht zum einem auf dem Gedanken, dass die Zugänglichkeit digitaler Lösungen auch eine Frage der Finanzierung ist. Wir wollten mit monamu Multimediaguides für Institutionen möglich machen, die bisher aufgrund der meist hohen Initial- und Pflegekosten auf solche Lösungen nicht zurückgreifen konnten. Das Abo-Modell ist dabei relativ nahe an Ideen wie der solidarischen Landwirtschaft (SoLawi). Hier zahlen viele Mitglieder einen kleinen monatlichen Betrag, um ein z.B. wetter- und marktabhängiges Unternehmen von diesen Einflüssen unabhängig zu machen, um für ein meist kleines, aber stabiles Einkommen für die Landwirt:in zu sorgen (Planbarkeit) und um Produkte zu erhalten auf deren Qualität sie Einfluss haben. Genau das wollten wir auch, doch hat uns das noch nicht gereicht.

Unterschiede zur klassischen Ökonomie und was das mit unserer Gewinnbremse zu tun hat.

In der klassischen Ökonomie ist die Herstellung eines jeden Produktes mit Investitionen verbunden: Produktionsmittel und Materialen, Energie und Arbeit kosten Geld und auch ein Produkt zu entwickeln und schließlich zu vermarkten. In der softwarebasierten Digitalwirtschaft fällt ein ganz wesentlicher Teil dieser Kosten weg. Der höchste Investitionsfaktor ist hier die Arbeit und die Innovation, während zur Vervielfältigung des einzelnen Produktes nur Instanzen desselben Produktes geschaffen werden. Die Kosten für Material entfallen, die für Produktionsstätten sind sehr gering. Dabei bieten weltweite Vermarktungsplattformen wie die App Stores einen einfachen Zugang zu einem internationalen Markt. Das ist einer der Gründe, warum oft sogar kleine Softwareunternehmen riesige Gewinne realisieren können. WhatsApp war z.B. mit 50 Mitarbeitern in kurzer Zeit so wertvoll geworden, dass ein Verkaufspreis von 19 Milliarden USD erzielt werden konnte. Diese Verschiebung in der Wertschöpfungskette ist eine der Ursachen für die ungleiche Verteilung von Vermögen. Der Gini-Index, eine Maßzahl die ausdrückt, wie ungleich Vermögen in einer Gesellschaft verteilt ist, ist z.B in den USA in San-Francisco (wegen der Nähe zum Silicon Valley) und Seattle (unter anderem Hauptquartier von Microsoft und Amazon) am höchsten.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken wollen wir ab einer bestimmten Marge 15% des Gewinns an unsere Mitarbeiter ausschütten, 5% in eine Stiftung zur Unterstützung tureller Institutionen investieren und 30% an unsere Abonnenten zurückführen, ähnlich wie in genossenschaftliche Modellen. Die restlichen 50% verbleiben zur Grundsicherung im Unternehmen aber nur so lange diese 33% der Kosten des Bilanzjahres nicht überschreiten. Ist dies der Fall wird alles oberhalb dieser 33% zu den oben genannten Verhältnissen verteilt. Das Ergebnis wäre, dass points ein sicheres Auskommen auch für die Weiterentwicklung von monamu hat und dazu Mitarbeiter, die am Erfolg beteiligt werden. Mit der Stiftung könnten wir direkten gesellschaftlichen Nutzen stiften und monamu wird für noch mehr Institutionen erschwinglich.

Konkrete Auswirkungen auf monamu. Ein paar Beispiele.

Neben der schon viel zitierten konsequenten Anwendung nutzer:innenzentrierter Entwicklungsmethoden, die wir auf Anwender des monamu workspaces genau so angewendet haben, wie auf Anwender der App, war für uns auch die Überlegung wichtig, welchen potentiellen Nutzen oder Schaden mit der Markteinführung von monamu zu erwarten ist. Was wäre, wenn solche Überlegungen stattgefunden hätten, bevor z.B. das Smartphone oder bestimmte KI-Anwendungen für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Wir vermuten, dass wir heute bessere Smartphones und bessere KI-Anwendungen hätten. Aus solchen Überlegungen heraus haben wir zum Beispiel Anwendungsmöglichkeiten vermieden, bei der die Verarbeitung von Benutzerdaten notwendig wird und Barrierefreiheit spielt nicht nur technisch eine Rolle für uns, sondern hatte auch direkten Einfluss auf die Ausgestaltung von Features.

Inklusion

Ein Feature wie die "Walking hints" ist z.B. auch entstanden, weil sich damit hervorragend Wegeleitungen für blinde oder mobilitätseingeschränkte Personen realisieren lassen. Die Praxis, dass wir Texte, die gesprochen werden, immer auch gleich schriftlich anbieten, macht es Menschen mit Höreinschränkung einfacher die App zu nutzen. Die Text2Speech Funktion ermöglicht günstig Vielsprachigkeit, und dass die App für Endnutzer umsonst ist und komplett offline betrieben werden kann, macht sie für Nutzer mit kleinen Budgets, wie Rentner und Schüler, einfacher zugänglich. Auch das macht monamu inklusiver.

Das Erlebnis vor Ort

Wir sind der Meinung, dass Ausstellungen eine wichtige Aufgabe über die Kulturvermittlung hinaus erfüllen. Mit der Unabhängigkeit von linearen Medien wie Radio und Fernsehen und der immer präziseren Anpassung von neuen Medien an individuelle Bedürfnisse wird es seltener, dass wir uns einem wichtiger Teil kultureller Darstellung aussetzen müssen: der Zumutung. Nicht so in der Ausstellung. Sie konfrontiert uns immer wieder mit Kunst, die wir nicht mögen, mit Geschichte, die manche von uns lieber vergessen würden, mit Meinungen, die wir nicht teilen und Realitäten, die für uns nirgendwo sonst sichtbar werden. Sie hilft uns außerhalb des eigenen Kopfes zu denken und Dinge zu erkennen, die sich unserer alltäglichen Wahrnehmung entziehen. Deshalb möchten wir das Erlebnis vor Ort unterstützen und sehen es skeptisch, wenn eine Technologie das Potential hat, es zu ersetzen oder zu verstellen. Virtual Reality kann hohen Nutzen stiften, wenn z.B. verschlossene Räume virtuell zugänglich gemacht werden können. Sie hat aber auch das Potential einen Besuch zu ersetzen. Immersive Technologien können zweifellos eine interessante Rolle bei der Kulturvermittlung spielen aber sie können auch dazu führen, dass Besucher in einer Ausstellung mehr auf oder durch ihr Smartphone schauen als auf das, was es vor Ort zu erleben gibt.

Wertschätzung

Ein kleineres aber schönes Beispiel ist auch die geplante Entwicklung eines Abspanns für Touren. Es ist wichtig, dass Urheberrechte innerhalb einer Anwendung kenntlich gemacht werden. Doch die Kennzeichnungspflicht trifft in der Regel Bilder und Videos, während Urheber:innen von Texten oder Menschen, die das Konzept einer Tour erdacht haben, meist ungenannt bleiben. Die Praxis des kleingedruckten Copyrighthinweises führt auch nicht unbedingt zur besseren Wahrnehmung der Person, die für das jeweilige Bild oder Video hinter der Kamera stand. Oft ist im Kontext des jeweiligen Anwendungsfalles eine deutlichere Nennung aber nicht möglich. Deshalb entwickeln wir ein Modul, das am Ende jede Tour eingesetzt werden kann und in der Art eines Abspanns, wie Sie ihn aus Filmen oder von Podcasts kennen, die Personen nennt, die an der Erstellung der Tour beteiligt waren und ausführlicher auch in welcher Form.

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